Lipödem Ernährung – lindert Beschwerden und hilft beim Abnehmen
- möglichst viel trinken
- frische Zutaten verwenden
- wenig Kohlenhydrate essen
- auf Zuckerspiegel achten
Definition Lipödem – Merkmale der Fettstörung
Seit mehr als 80 Jahren ist das Lipödem als chronische Krankheit bekannt. Die Patienten schwellen scheinbar grundlos an und reagieren enorm auf äußeren Druck. Die Ursache ist eine gestörte Fettverteilung, die manchmal nur einzelne Regionen betrifft, beispielsweise an den Extremitäten. Hier bildet sich deutlich mehr Fettgewebe aus und die umliegenden Geweberegionen füllen sich mit Flüssigkeit. Es kommt zu symmetrischen Schwellen beider Oberarme oder beider Unterschenkel. Während manche Patientinnen die Symptome an Armen und Beinen zeigen, sind bei anderen nur die Oberarme betroffen.
Schreitet die Krankheit weiter voran, bildet das Fettgewebe Wülste aus und zeigt mehr und mehr fühlbare Dellen. Es entstehen überhängende Fettpolster, die deine Beweglichkeit einschränken. Vor allem an den Oberschenkeln reiben diese Fettlappen aneinander, werden rot und entzünden sich sogar. Gleichzeitig sind diese Körperstellen enorm empfindlich auf Druck, bekommen schnell blaue Flecken und hinterlassen schmerzende Beschwerden. Im schlimmsten Verlauf bekommen die Patienten gar offene Beine und können sich nur noch im Rollstuhl fortbewegen. Außerdem kommen Bluthochdruck und andere Beschwerden in Zusammenhang mit dem starken Körpergewicht hinzu. Fünf typische Symptome des Lipödems sind also:
- symmetrische und spontane Volumenzunahme (hauptsächlich an Beinen)
- Schmerzen und Druckempfindlichkeit
- häufig blaue Flecken
- enorme Spannungsgefühle
- Dellen und Knötchen unter der Haut
Stadium und Typen des Lipödems – betroffene Stellen lokalisieren
Je nach Ausmaß unterscheidet man das Lipödem in drei Stadien. Da es sich um eine chronische Erkrankung handelt, ist nach derzeitigem Stand der Wissenschaft keine wirkliche Heilung bekannt. Allerdings lassen sich die Symptome bei rechtzeitigem Handeln lindern. Wichtig ist eine schnelle Diagnose, um das Fortschreiten zu Verlangsamen und das Leben für Betroffenen angenehmer zu gestalten. Zunächst wird das Lipödem lokalisiert und in den jeweiligen Typ eingeteilt:
- Typ 1: nur an der Hüfte
- Typ 2: Hüfte und Oberschenkel
- Typ 3: Hüfte, Unter- und Oberschenkel
- Typ 4: nur an den Armen
- Typ 5: nur an den Unterschenkeln
Danach wird der Fortschritt der Krankheit beurteilt anhand der Hautoberfläche und der Fettstruktur. Hier teilt die Schulmedizin in Stadium I bis III auf:
Stadium | Details |
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Stadium I |
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Stadium II |
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Stadium III |
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Lipödem oder Adipositas – Abgrenzung zum Übergewicht
Das Lipödem betrifft in erster Linie Frauen. Die Wissenschaft vermutet daher eine hormonelle Ursache hinter der Erkrankung. So zeigen die Patientinnen bereits zum Ende der Pubertät hin oder auch nach einer Schwangerschaft die ersten Beschwerden. Darüber hinaus spielt der genetische Cocktail im Körper eine wichtige Rolle. Manche Menschen scheinen eine Veranlagung für die Krankheit zu haben, wie es bei manchen Allergien der Fall ist. Wer also bereits Lipödeme in der Familie hat, kann mit hoher Wahrscheinlichkeit auch daran erkranken. Wichtig ist jedoch eine klare Abgrenzung zur Fettleibigkeit (Adipositas) vorzunehmen, da es sich um zwei vollkommen unterschiedliche Krankheitsbilder handelt:
- Lipödem: Viele Betroffene mit Lipödem werden nur als zu dick bezeichnet, wodurch ein enormer psychischer Druck entsteht. Allerdings handelt es sich hier um eine chronische Erkrankung, die mit mehr Sport oder einer gesunden Ernährung nicht hätte verhindert werden können. Es gibt lediglich Tipps und Therapien, um die Beschwerden zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit etwas aufzuhalten. Außerdem sind ausschließlich die Extremitäten betroffen.
- Fettleibigkeit / Übergewicht: Die Fettleibigkeit betrifft den gesamten Organismus und ist überall am Körper verteilt. Einzelne Bereiche, wie beispielsweise die Beine und Arme können ähnlich dem Lipödem aussehen. Allerdings gibt es kein Lipödem am Bauch. Wer hier ebenso Gewebeanomalien zeigt, leidet wohl unter Adipositas.
Mögliche Therapien – Kompressionsstümpfe, Physiotherapie und Ernährung
Lipödeme sind nicht heilbar, da es sich um ein chronisches Leiden handelt. Die möglichen Therapien helfen nur, die Symptome zu lindern und den Betroffenen die Beschwerden zu nehmen. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, die Behandlung frühzeitig zu beginnen. Einige Methoden sind bereits über Jahre getestet und schaffen Abhilfe:
- Kompressionsstrümpfe und Bandagen: Mithilfe der Kompressionstherapie lassen sich die Ödeme recht gut unter Kontrolle bringen. Hier gibt es spezielle Kompressionsstrümpfe in verschiedenen Größen, die sich eng an die Beine schmiegen. Noch besser ist es natürlich, die Strümpfe speziell anfertigen zu lassen (Flachstrick). Betroffene Frauen weichen mit ihren Maßen schnell von den Standardprodukten ab. Hier ist also eine exakte Messung der Beine wichtig, damit die Strümpfe später korrekt funktionieren. Das Material baut einen gewissen Druck auf das Gewebe und die Gefäße auf. Dadurch verbessert sich der Blutfluss und die Lymphflüssigkeit kann besser ablaufen. Die Beine schnellen nicht so stark an und sind länger ohne Schmerzen. Neben der Größe unterscheiden sich die Modelle und Bandagen hinsichtlich der Kompressionsklasse. Außerdem ist eine Anziehhilfe praktisch.
- Physiotherapie: Speziell ausgebildete Physiotherapeuten massieren die betroffenen Körperstellen und führen somit eine Entstauungstherapie durch. Über Dreh-, Pump- oder Schröpfgriffe arbeitet sich der Therapeut vom Oberkörper bis zu den Ödemen in Armen und Beinen vor. Es soll dabei das Unterhautfettgewebe aktiviert werden, um die Lymphe besser abzutransportieren. Somit staut sich die Flüssigkeit nicht mehr in den Gliedmaßen und es verringert sich das Spannungsgefühl auf der Haut. Schwer Betroffene erhalten diese Behandlung und weiterführende Maßnahmen in einer Lyphologischen Fachklinik.
- Fettabsaugen (Liposuktion): Bei dieser Methode stehen nicht die kosmetischen Belange der Patienten im Vordergrund. Es handelt sich um einen medizinischen Eingriff, um die Schmerzen zu nehmen und die Patienten vor einem schlimmeren Verlauf, wie beispielsweise einem offenen Bein zu bewahren. Diese Anwendung wird nur in Ausnahmen von der Krankenkasse übernommen und kostet bis zu 6.000 Euro. In der Regel müssen die Patienten die Kosten für die Liposuktion selbst übernehmen. Alle erkrankten Fettzellen und Lymphgefäße werden entfernt, ohne dabei die umliegenden Gefäße oder Nerven zu treffen. Aber auch nach der OP ist eine manuelle Therapie und eine Kompression über Strümpfe noch notwendig.
- Lipödem Ernährung und viel Bewegung: Eine abwechslungsreiche und vor allem nahrhafte Kost unterstützt den Krankheitsverlauf positiv. Gleichzeitig handelt es sich um eine gute Präventivmaßnahme, wenn bereits die Vorstufe eine Lipödems diagnostiziert worden ist. Du verhinderst ein Übergewicht und unterstützt mit einer ausgewogenen Ernährung deinen gesamten Organismus. Wurde kein Übergewicht festgestellt, muss auch keine strikte Diät gehalten werden. Zusätzlich sollte langes Sitzen und Stehen vermieden werden. Treibe regelmäßig Sport, um die Muskeln und das Gewebe fit zu halten. Bei starkem Gewicht eignet sich Aqua-Gymnastik, um die Gelenke und Bänder nicht zu stark zu belasten. In den folgenden Abschnitten wollen wir mehr auf das Thema Ernährung eingehen.
Es gibt jedoch auch Ansätze, die bei einem Lipödem nicht funktionieren. Dr. Weiss ist Experte auf dem Gebiet und erklärt auf seinem eigenen Kanal mehr über die wirkungslosen Therapieverfahren:
Die Vor- und Nachteile der gezielten Lipödem Ernährung
Vorteile | Nachteile |
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Lipödem Ernährung und Diäten – ausgewogen und gesund
Die Erkrankung sollte zunächst von einem Spezialisten diagnostizierst werden. Anschließend folgen Therapiemöglichkeiten, zu denen neben Kompressionswäsche und manueller Lymphdrainage auch das richtige Essen gehört. Die gesunde und ausgewogene Ernährung ist eine wichtige Grundlage, um das Fortschreiten der Krankheit zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen. Gleichzeitig bessern sich die Beschwerden und Betroffene leiden deutlich weniger unter Schmerzen. Mit einer Ernährungsumstellung nimmst du also aktiv Einfluss auf den Verlauf der Krankheit und milderst die damit verbundenen Symptome. Grundsätzlich gilt: Zu viel Körpergewicht kann das Lipödem negativ beeinflussen. Die Gewichtszunahme belastet das Gewebe und die Krankheit schreitet deutlich schneller voran. Außerdem besteht die Gefahr ein zusätzliches Lymphödem zu entwickelt, was in Fachkreisen als Lip-Lymphödem bezeichnet wird. Eine Veränderung der Ess- und Trinkgewohnheiten beeinflussen dein Wohlbefinden und die körperliche Gesundheit – beides Grundvoraussetzungen für ein gestärktes Selbstbewusstsein. Dabei geht es hierbei nicht um Verzicht bestimmter Lebensmittel, sondern vielmehr um eine positive Einstellung zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung. Du solltest das Gefühl beim Kochen und Essen bekommen, etwas Gutes für deinen Organismus und dich selbst getan zu haben.
Die Ernährungsumstellung wird von einer adäquaten Auswahl der Lebensmittel begleitet bis hin zur frischen Verarbeitung. Entwickle deinen eigenen Plan und entdecke Rezepte, die dir persönlich gut schmecken. Gleichzeitig geht es darum, den Energieverbrauch im Hinterkopf zu behalten und das Gewicht schonend zu reduzieren. Je weniger Eiweiße, Wasser und Fette sich durch die Ernährung in der Unterhaut sammeln können, desto einfacher werden die Lymphflüssigkeit und Fette wieder abtransportiert. Das Voranschreiten der Erkrankung ist dadurch deutlich gebunden.
Vorteile einer gesunden Ernährung – Fitness und Stärke
- Zellstoffwechsel wird angeregt
- alle Zellen und Organe werden ausreichend versorgt
- gesunde Darmflora bleibt erhalten
- der Körper wird besser durchblutet
- Kräfte der Selbstheilung werden angeregt
- Blutzuckerspiegel bleibt stabil
- mehr Fitness und Wohlbefinden
- stabilisiert Blutdruck
10 Ernährungstipps – viel Trinken und frisch kochen
Die Lipödem Ernährung sollte nicht nur gesund, sondern direkt auf dich zugeschnitten sein. Das heißt, dein Körpergewicht und dein übriger Gesundheitszustand spielen eine wichtige Rolle. Darüber hinaus gibt es aber auch grundlegende Regeln, die immer eine ausgewogene Lebensweise unterstützen. Diese Regeln wollen wir dir kurz vorstellen und als erste Richtlinie für die Ernährungsumstellung mit auf den Weg geben.
Ernährungstipp | Beschreibung |
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Genügend Trinken | Du solltest ausreichend Flüssigkeit zu dir nehmen. Etwa 2-3 Liter sind hier angemessen. Bevorzuge dabei stilles Wasser oder ungesüßten Tee und vermeide zuckerhaltige Getränke. |
Vollkornprodukte | Deine Verdauung verarbeitet Vollkornprodukte deutlich besser, als das oft verwendete Weißmehl. Gerade Dinkel gilt als gesundes Urgetreide, das über die Jahre oft in Vergessenheit geraten ist. |
Frisches Obst und Gemüse | Verschiedene Obst- und Gemüsemahlzeiten sollten täglich eingeplant werden. Nutze dabei am besten regionale und frische Früchte. |
Genügend Ballaststoffe | Eine ballaststoffreiche Ernährung regt die Kraftwerke der Zellen (Mitochondrien) an und bringt den gesamten Organismus in Schwung. |
Süßes und Fettiges vermeiden | Besonders süße oder fetthaltige Lebensmittel sollen vermieden werden. Ein kompletter Verzicht ist allerdings nicht notwendig, wenn du deinen Blutzuckerspiegel berücksichtigt. Schließlich darfst du nicht in eine Diabetes abrutschen. |
Energiebilanz berücksichtigen | Um Adipositas zu vermeiden oder zumindest ein Gewicht stabil zu halten, solltest du auf den Kalorienumsatz achten. Er muss bei jedem Menschen individuell bestimmt und mit dem Ernährungsplan abgeglichen werden. |
Auf Nahrungsergänzung verzichten | Alle Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente sollten aus natürlichen Lebensmitteln stammen und nicht aus Tabletten oder Kapseln gewonnen werden. Genau hier liegt die große Herausforderung der abwechslungsreichen Ernährung, um ein ausgewogenes Verhältnis zu erreichen. |
Eiweißbedarf gedeckt | Grundsätzlich sollte der Eiweißbedarf immer gedeckt sein. Dafür bietet sich mageres Fleisch ab. Aber auch mit einer rein vegetarischen Küche ist das möglich. Fleisch sollte ohnehin nicht täglich gegessen werden, um das Cholesterin zu reduzieren. |
Ungesättigte Fette nutzen | Gerade beim Kochen als auch beim Zubereiten von Salaten oder ähnlichen kalten Speisen sollten nur gesunde Öle und ungesättigte Fette zum Einsatz kommen. Hier bietet sich Rapsöl, Olivenöl oder Leinöl an. |
Kaltwasserfische bevorzugen | Fisch sollte etwa 1-2x wöchentlich in den Speiseplan aufgenommen werden. Am besten eignen sich hier Kaltwasserfische, wie beispielsweise der Lachs, die Makrele oder der Hering. |
Lipödem Ernährung in Fachkreisen – zwei Ernährungskonzepte
Die gesunde Ernährung ist wichtig für das Wohlbefinden und die Versorgung mit den wichtigsten Nährstoffen. Bei sehr vielen Erkrankungen ist ein gesunder Ernährungsplan existenziell und verhindert das Einlagern von Fettdepots. Speziell auf die Lipödem Krankheit gibt es in Fachkreisen zwei Ernährungskonzepte. Hier soll der Körper gezielt darauf angesetzt werden, die Fettreserven zu verbrauchen und als Energiequelle davon zu zehren. So kurbelst du die Fettverbrennung an und beugst den Einlagerungen in gewisser Weise vor. Experten sprechen von der ketogenen oder der niedrig-glykämischen Ernährung:
- Ketogene Ernährung: Bei diesem Ernährungsprinzip reduzierst du die Kohlenhydrate ähnlich der Low Carb Diäten. Allerdings ist ein intensiver Einstieg nötig. Du nimmst Kohlenhydrate zu einem Zweck auf: sie in Energie umzuwandeln. Verzichtest du in der Ernährung auf ein Großteil davon, muss der Körper seine Energie aus einer anderen Quelle beziehen. Ziel ist es also, auf den Fettstoffwechsel umzuschalten und an die Reserven zu gehen. Das Fett soll nicht mehr gespeichert, sondern verbraucht werden. Gleichzeitig erhöhst du die Zufuhr von Proteinen, um Muskeln weiter aufzubauen. Der Proteinbedarf ist abhängig vom Alter und der körperlichen Aktivität.
- Niedrig-glykämische Ernährung: Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel fördert die Fettleibigkeit und führt zu Diabetes. Hier kann mit der Ernährung gegengesteuert werden. Dafür sind Lebensmittel mit niedrig-glykämischen Werten nötig, die eben nicht den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen und auch die Ausschüttung von Insulin verhindern. Sie machen deutlich länger satt und der Organismus zehrt ebenso aus den Fettreserven als Energiequelle. Die meisten Gemüsesorten zählen hier dazu. Weißbrot und Pommes sind eher zu vermeiden. Im Grunde ist die niedrig-glykämische Ernährung mit einer diabetischen Kost zu vergleichen. Streng genommen müsstest du allerdings den glykämischen Index für dich individuell berechnen lassen.
Neben dem ganzen Grundwissen und den Tipps kommt es natürlich auf eine gelungene Umsetzung an. Das ist oft leichter gesagt, als getan. Eine Ernährungsumstellung benötigt enorme Disziplin. Du musst mit deinen alten Gewohnheiten brechen und dafür am besten neue etablieren. Außerdem sind Lipödem Patienten von einem zusätzlichen Problem belastet: ihre Erfolge bei der Ernährungsumstellung sind nur teilweise sichtbar. Dafür sollten sich Beschwerden und Schmerzen reduzieren. Bei jeglicher Form der gesunden Ernährung muss die Wertigkeit verschiedener Lebensmittel bekannt sein. Nur dann schaffst du es selbst, dir einen Ernährungsplan mit verschiedenen Rezepten aufzustellen.
Beispiel für einen Ernährungsplan – von morgens bis abends
Am Anfang hilft ein allgemeiner Ernährungsplan dabei, grundlegende Gewohnheiten zu durchbrechen und sich eine gewisse Regelmäßigkeit anzutrainieren. Dabei solltest du täglich drei Hauptmahlzeiten zu dir nehmen. Zwischendurch eigenen sich kleine Obstmahlzeiten oder Gemüse. Zu den drei Hauptmahlzeiten sind folgende Dinge erlaubt:
- Frühstück – viel Kohlenhydrate und weniger Lebensmittel tierischen Ursprungs, wie Milch, Eier, Wurst oder Käse.
- Mittagessen – es ist alles erlaubt, was schmeckt. Sogar ein süßer Nachtisch darf mit eingeplant werden.
- Abendessen – Verzicht auf Kohlenhydrate, lieber Fleisch, Salat, Fisch oder Eier. Kein Obst und nichts Süßes mehr.
Zusätzlich viel Bewegung – Sport unterstützt
Viel Bewegung und ausreichend Sport ist vor allem in der Frühphase der Erkrankung wichtig. Regelmäßige Trainingseinheiten verhindern ein Voranschreiten des Lipödems, helfen beim Abnehmen und sorgen bei dir für ein körperliches Wohlbefinden. Du fühlst dich fitter, gesünder und vor allem schlanker. Jede Art von Bewegung unterstützt dabei deinen Körper, fördert die Durchblutung und sorgt für den Abtransport der Wassereinlagerungen. Damit die Beine während des Trainings nicht weiter anschwellen, gibt es auch hier spezielle Kompressionsstrümpfe, die für den Sport ausgelegt sind. Leidest du enorm an Fettleibigkeit, solltest du das Trainingsprogramm deinem Körper besser anpassen. Jogging würde sich stark auf die Gelenke legen und deinen Körperbau enorm belasten. Beginne mit Aqua-Gymnastik oder dem Training auf dem Rad. Hier ist nur die regelmäßige Bewegung wichtig. Erst später kannst du gezielt Muskeln trainieren und Fett abbauen. Weitere Sportarten sind:
- Wandern
- Nordic Walking
- Spazieren gehen
- Aerobic
- Schwimmen
- Joggen
- Trampolinspringen
- Crosstrainer
- Faszientraining
Wichtig ist, dass du dich täglich etwa 30-60 Minuten bewegst und dich in deiner Leistung langsam steigerst. Darüber hinaus spielt die Entspannung eine wichtige Rolle. Schaff dir mehr Ruhe in deinem Alltag, um eine Übersäuerung und Gewebseinlagerungen zu verhindern. Außerdem nehmen Ärger und Stress einen enormen Einfluss auf die Sauerstoffsättigung im Körper. Tiefe Atemübungen wirken beruhigend auf die Nerven und bringen mehr Sauerstoff in die Mitochondrien der Zellen. Dadurch kurbelst du automatisch die Fettverbrennung an.
Wissenschaftliche Studien und Erfahrungsberichte
Die wissenschaftliche Studienlage zum Thema Ernährung bei Lipödem ist relativ mager und noch nicht ausgereift genug. Trotzdem wird die Ernährung als wichtiger Therapieansatz gesehen, allein in Bezug auf eine vitale Lebensweise. Schließlich gilt: ein zu hohes Gewicht verstärkt das Lipödem. Damit sind starke Schmerzen und Beschwerden verbunden und zusätzlich wird der Körper geschwächt. Erfahrungsberichte und Expertentipps zeigen jedoch, dass es keine radikale Diät sein sollte. Eine abwechslungsreiche und vor allem ausgewogene Ernährungsumstellung ist das Ziel. Es gibt nicht darum, auf bestimmte Dinge zu verzichten oder die Portionen zu regulieren. Die meisten Patienten konnten sich auch nach der Umstellung noch satt essen und haben nach kurzer Zeit die ersten Ergebnisse erzielt. Anbei erklärt eine Patientin in ihrem Vlog, wie sie ihre Ernährung strukturiert hat mit dem Basenfasten:
Die Landesärztekammer Baden-Württemberg hat eine Studie zum Thema Lipödem durchführen lassen. Hier geht es hauptsächlich um die Auswirkungen auf die Lebensqualität und wie viele Personen überhaupt betroffen sind.
Betroffene empfehlen außerdem, den Kontakt zu anderen Patienten aufzunehmen. Jede Leidensgeschichte bringt Erfahrungswerte mit sich und es ist schwer, die Fälle immer miteinander zu vergleichen. Trotzdem kennen die Patienten genau die Hintergründe und verstehen die Gefühlslage. Nicht selten geht eine solche Erkrankung auch mit argen psychischen Problemen einher. Verschiedene Foren und Vereine helfen dir dabei, deinen eigenen Weg zu finden und wieder neuen Mut zu schöpfen. Unterstützung bekommst du beispielsweise bei:
Info | URL |
---|---|
Lipödem Hilfe Deutschland e.V. | http://www.lipoedem-hilfe-ev.de/ |
Selbsthilfeforum des Vereins | https://www.lipoedem-forum.de/index.php |
Lymphverein | https://lymphverein.de/lipoedem.html |
Übersicht zu Selbsthilfegruppen | https://www.lily-turtles.club/images/SHGs_in_Deutschland286439.pdf |
Die 5 beliebtesten Bücher und Buchtipps zur Lipödem Ernährung
Leichter Leben mit Lipödem

Besonderheiten
- Selbsthilfe-Programm
- Experten-Interviews
- 224 Seiten
- aus eigener Erfahrung
- Ratschläge für den Alltag

Lipödem von Dr. Weiss – Hilfe ohne OP

Besonderheiten
- Grundlagen zum Lipödem
- Therapieverfahren
- Ernährungsumstellung
- 14-Tage-Selbsthilfeprogramm
- Tipps ohne Operation

Alltag mit Lipödem

Besonderheiten
- von Meike Raschkopf
- mit Ernährungsplan
- Hilfe für Betroffene
- Aufteilung in 4 Phasen
- leckere Rezepte

Ketogene Ernährung für Einsteiger

Besonderheiten
- großes Kochbuch
- 110 Seiten
- mit 14 Tage Diätplan
- 120 leckere Rezepte
- Low Carb

Mein Leben mit Lipödem

Besonderheiten
- 192 Seiten
- biografisch geschrieben
- Autor: Madlen Kaniath
- Ausgabe 2015
- Tipps zu Operationen

Rezepte für die Lipödem Diät – jeden Tag lecker essen
Eine Lipödem Diät bedeutet nicht, auf jegliches Essen zu verzichten und sich selbst hungern zu lassen. Vielmehr solltest du bewusster essen, frische Zutaten wählen und auf ein paar Regeln bei der Zusammenstellung der Rezepte achten. Früh schmeckt am besten ein Smoothie und dient als Vitaminbombe für einen gelungenen Start in den Tag. In Kombination mit Chiasamen, Avocado oder anderen grünen Gemüsesorten entsteht eine Mahlzeit zum Mitnehmen. Allerdings sind die grünen Smoothies nicht Jedermanns Geschmack. Vielleicht solltest du zu Beginn mit den süßen Varianten starten. Weitere drei gesunde Rezepte zum Frühstück findest Du im Portal von Lipödem Mode.
Zum Mittag empfiehlt sich leckere Pasta mit Tomaten und Rucola. Dafür kochst du Spaghetti kurz in Salzwasser, sodass sie bissfest bleiben. Anschließend brätst du eine Zwiebel, etwas Peperoni und Knoblauch in Olivenöl an, gibst dann die Kirschtomaten dazu und später auch die Spaghetti. Serviert wird alles mit frischem Rucola. Alternativ setzt du auf Reis und Rinderhack oder auf ein mageres Putensteak mit Rosmarinkartoffeln. Mittags ist nahezu alles erlaubt, was gesund ist und nicht zu viel Fett enthält.
Am Abend sollte es keine Kohlenhydrate mehr geben und auch süßes Obst ist tabu. Setze vielmehr auf Eierspeisen, magere Wurst und Käse. Wie wäre es mit einem Omelett mit Schafskäse und Spinat. Oder du variierst die Füllung ganz nach deinem Geschmack. Auch ein Salat mit mageren Putenstreifen und gerösteten Pinienkernen unterstützt dich bei der Fettverbrennung und macht trotzdem satt.
Weitere Hinweise zu Lebensmitteln – gesunder Ernährungsplan
Grüne Pflanzennahrung gilt als besonders gesund. Sie besitzen sehr viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Außerdem unterstützen sie die Gesundheit mit einem hohen Wasseranteil und sekundären Pflanzenstoffen, die für den Stoffwechsel gebraucht werden. Zudem sind sie kalorienarm und reich an Eiweiß, was das Abnehmen unterstützt. Die grünen Pflanzen helfen zusätzlich bei der Entgiftung und gelten als ballaststoffreich. Als explizite Beispiele sind zu nennen:
- Grünkohl
- Mangold
- Brokkoli
- Brennnessel
- Löwenzahn
- grüne Küchenkräuter
- Spinat
- Möhrengrün
- Blattsalate
- Klee
- Algen
Daneben solltest du deine Ernährung auf reichlich Obst, anderes Gemüse und Beerenfrüchte aufbauen. Ebenso lecker sind Hülsenfrüchte, Sprossen und Nüsse. Je nach Saison kommen Pilze hinzu. Beim Braten oder auch in Salaten verwendest du hauptsächlich gesunde Fette, die ein ausgewogenes Verhältnis an Omega 3 und Omega 6 Säuren haben. Dazu gehören Leinsamen Öl oder Handöl. Olivenöl und Kokosöl gelten zudem noch als entzündungshemmend. Letzteres bildet keine freien Radikale und ist deutlich leichter verdaulich als die tierischen Fette. Im Bereich der Kohlenhydrate sind Buchweizen, Vollkornreis, Hülsenfrüchte, Mandeln und Quinoa erlaubt. Folgende Lebensmittel wirken zusätzlich auf die Sauerstoffversorgung und den Stoffwechsel ein:
Lebensmittel | Hinweise |
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Tee aus Salbei, Löwenzahn, Birke oder Brennnessel |
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Ingwer und Cayennepfeffer |
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Zimt, Apfelessig und Grapefruit |
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Rohes Sauerkraut |
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Fazit – Ernährung als Basistherapie
Ein Lipödem ist also die krankhafte Vermehrung von Fettgewebe in der Unterhaut. Meist geht das Krankheitsbild mit Wassereinlagerungen einher und tritt nur an Armen und Beinen auf. So kann klar differenziert werden, ob es sich um Adipositas handelt oder um ein Lipödem. Nach der Diagnose ist entscheidend, wie du mit der Krankheit umgehen willst. Neben Kompressionsstrümpfen und einer manuellen Lymphdrainage bringen viel Bewegung und eine gezielte Ernährung die meisten Effekt. Achte auf eine frische und vor allem ausgewogene Kost, um zusätzliches Gewicht zu vermeiden und die Fettverbrennung anzuregen. Schmerzen und andere Beschwerden lassen sich dadurch gezielt umgehen. Vielleicht kostet es am Anfang enorm viel Disziplin, die gewohnten Muster zu durchbrechen und sich einen neuen Ernährungsplan zu erstellen. Viele Erfahrungsberichte beschreiben aber den positiven Effekt. Wichtig ist nur, dass du einen wirklich individuellen und auf dich angepassten Ernährungsplan nutzt, abhängig von Alter, Körpergewicht und Vorerkrankungen.
Weiterführende Links
- Praxisklinik Dr. Weiss: https://www.weiss.de/krankheiten/lymph-lipo…
- Lipödem Bericht auf Sat.1: https://www.youtube.com/watch?v=oDHSauUpFio
- Erfahrungsbericht einer neuen Ernährungsweise bei Lipödem: https://lipoedem.blogspot.com/2015/01/im-ber…
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